Therapie
Tagestherapeutische Einheit
Ihre ambulante Behandlung erfolgt in unserem großzügig angelegten modernen und lichtdurchfluteten Therapieraum. In angenehmer Atmosphäre und sorgsamer Betreuung durch unser vielgelobtes und kompetentes Pflegeteam steht Ihnen ein breites Spektrum an hämatologischen, onkologischen und immmunologischen Therapiemaßnahmen zur Verfügung.
Unsere Therapieformen
Chemotherapie durch Zytostatika
Zytostatika sind Zellgifte, die über den Verdauungstrakt (orale Therapien) oder mittels intravenöser Infusion in den Blutkreislauf eingebracht und so im ganzen Körper verteilt werden. Gesunde Zellen und Organe des Körpers verfügen über Stoffwechselmechanismen um diese Zellgifte zu entschärfen. Krebszellen dagegen haben diese Kompensationsmechanismen häufig verloren und können dadurch geschwächt oder abgetötet werden.
Gezielte oder personalisierte Krebstherapie
Monoklonalen Antikörper, niedermolekulare Susbtanzen (small molecules) und antihormonelle Therapien greifen gezielt in Stoffwechselwege ein, die für das Krebswachstum wichtig sind. Anhand einer individuellen Gewebeprobe wird häufig zuvor untersucht, welcher Angriffspunkt am besten geeignet sein könnte. Hier kommen derzeit insbesondere Stoffwechselwege für Wachstumsfaktoren und Gefäßneubildung oder auch Mechanismen der Genreparatur oder des programmierten Zelltodes in Frage. So können personalisierte Behandlungsstrategien entworfen werden.
Krebsimmuntherapie / Immunonkologie
Die Krebsimmuntherapie aktiviert gezielt körpereigene Abwehrkräfte zur Bekämpfung von Krebs. Krebszellen sind Fremdkörper im Gewebe, die eigentlich eine immunologische Abwehrreaktion hervorrufen. Gleichzeitig sind sie aber häufig in der Lage, Abwehrzellen des Körpers durch Kontaktaktivierung bestimmter Checkpoints auf deren Oberfläche wieder „schlafen zu legen“. Die Immuntherapie verwendet blockierende Antikörper, sogenannte Checkpoint-Inhibitoren, um das Abwehrsystem aus seiner Betäubung zu erwecken. Tumorwachstum kann so verhindert und Krebszellen beseitigt werden.
Immuntherapie bei entzündlichen Erkrankungen
Rheumatologische und (auto-)immunologische Erkrankungen rufen lokale und systemische Entzündungsreaktionen hervor. Mit blockierenden Antikörpern kann die Entzündungsreaktion gezielt unterbunden werden.
Transfusionstherapie
Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) als Sauerstoffträger, Blutplättchen (Thrombozyten) als Vermittler der Blutgerinnung sowie polyklonale Antikörper als Vermittler der humoralen Immunabwehr werden in Form von Konzentraten (Herkunft: Bayerischer Blutspendedienst) nach Bedarf kurzfristig unter Leitung eines transfusionsmedizinisch ausgebildeten Arztes transfundiert.
Aderlass
Bei einigen nicht-malignen Erkrankungen des Knochenmarks oder des Herz-Kreislaufsystems kommt es zu einer Überproduktion roter Blutkörperchen mit erhöhtem Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln (Thrombosen) im Gefäßsystem. Die Aderlasstherapie (Entnahme von zumeist 500 ml Blut) ist eine einfache Möglichkeit, den überhöhten Gehalt an zellulären Bestandteilen des Blutes zu reduzieren und das Thromboserisiko zu senken.
Knochenschutz
Die Knochenstabilität kann unter direktem oder indirektem Einfluss von Tumorerkrankungen oder aus hormoneller Ursache leiden. Bei der anti-resorptiven Therapie mit Bisphoshonaten oder Denosumab wird der Knochenabbau verhindert und die Stabilität gestärkt.
Eisen
Eisenmangel ist eine häufige Ursache von Blutarmut. Bei Bedarf erfolgt eine schonende Eiseninfusion.
Komplementärmedizin
Wir vermitteln kompetente Betreuung und Beratung im Bereich der Psycho-Onkologie, Ernährungsmedizin, Sport und Krebs.
Palliativmedizin
Unsere Hämato-Onkologen mit palliativmedizinischer Zusatzqualifikation ermöglichen eine Versorgung nach individuellem Bedarf. In Zusammenarbeit mit den örtlichen palliativmedizinischen Einrichtungen beinhaltet dies die Organisation einer Versorgung zu Hause oder in einer betreuten Umgebung der Wahl.
Hyperthermie
Die Hyperthermie ist bei ausgewählten onkologischen Erkrankungen eine etablierte, aber selten zur Verfügung stehende Therapiekomponente. Unsere Partnerklinik Bad Trissl in Oberaudorf ermöglicht die Einbeziehung der Hyperthermie in den individuellen Therapieplan.